Erinnerungen an alte Zeiten geweckt

Vöckelsbach. „Das ist die schönste Zeit im Jahr, immer wenn es Weihnacht wird. Da treten wir gern in die Stube ein und rücken zusammen im lichten Schein, immer wenn es Weihnacht wird.“ Mit diesem Zitat eines alpenländischen Liedtextes begrüßte Rudolf Berg, der Vorsitzende der „Sängerlust“ Vöckelsbach, die große Schar der Gäste, die der Einladung zum Weihnachtsliedersingen ins Dorfgemeinschaftshaus Vöckelsbach gefolgt waren.

Und in der Tat fühlte man sich in dem festlich geschmückten Saal mit dezenter Beleuchtung und vielen Kerzen eher wie in einer großen, gemütlichen Wohnstube. So stand auch das gemeinsame Singen im Vordergrund. Der bestens aufgelegte Chor eröffnete den konzertanten Nachmittag mit mehreren Weisen, darunter eine neuzeitliche Fassung von „Leise rieselt der Schnee“ im Satz von Helmut Barbe. Besonders ausdrucksstark gelang auch die Interpretation des Winter-Largos, bei dem der Komponist Lorenz Maierhofer der Melodie Antonio Vivaldis aus den „Vier Jahreszeiten“ einen stimmungsvollen Text unterlegt hat, der von den Sängerinnen und Sängern offensichtlich verinnerlicht worden war.

Nach dem schwungvollen Auftakt mit der „Petersburger Schlittenfahrt“, gespielt von der Pianistin Svetlana Hauk und Chorleiterin Maria Löhlein-Mader am Klavier, war es dann so weit: Jeder, der in Erinnerung an alte Zeiten, in denen das Singen im Familienkreis an Heiligabend noch selbstverständlich war, gerne wieder einmal ausgiebig Weihnachtslieder nicht nur hören, sondern auch selbst singen wollte, konnte dies im Kreis der großen Sängerschar an diesem Nachmittag ausgiebig tun. So erschallten viele – durchweg traditionelle – Weihnachtslieder, wobei Maria Löhlein-Mader vorweg Wissenswertes zur Entstehung und Deutung der einzelnen Lieder erzählte.

Besonders interessant war dabei zu erfahren, dass die Komponisten der meisten Lieder auf bereits bekannte, meist volkstümliche und teilweise mehrere Jahrhunderte alte Melodien zurückgegriffen und diese mit neuen Texten unterlegt haben. Ganz auf die ausgewählten Lieder abgestimmt, bereicherten Svetlana Hauk und Maria Löhlein-Mader meist vierhändig das Programm immer wieder mit stimmungsvollen Klavierstücken.

Aber auch Ehrungen für Vereinsmitglieder und die Chorleiterin fanden im Rahmen der Veranstaltung einen würdigen Rahmen. Mit herzlichen Worten bedankte sich Rudolf Berg zunächst bei den passiven Mitgliedern Ralf Hensel und Armin Frickinger für ihre langjährige Unterstützung, bevor er weitere Chormitglieder für besondere Verdienste ehrte. So hat Helga Fischer bereits 30 Jahre das Amt der Schriftführerin inne. Albert Jöst ist seit 65 Jahren aktiver Sänger und nimmermüder Helfer im Verein.

Da ließ es sich auch Wolfgang Schlapp, der Vorsitzende des Sängerkreises Weschnitz-Überwald nicht nehmen, die Ehrung des Hessischen Sängerbundes höchstpersönlich vorzunehmen. Eine besondere Ehrung wurde auch der Chorleiterin Maria Löhlein-Mader zuteil, die seit 30 Jahren ununterbrochen dem Chor als Dirigentin vorsteht, verbunden mit dem Wunsch, dass die Zusammenarbeit mit ihr noch lange Jahre anhalten möge.

Mit dem gemeinsam gesungen und musizierten „Stille Nacht, heilige Nacht“, dem wohl bekanntesten Weihnachtslied, endete ein stimmungsvoller Nachmittag, der wohl allen noch lange in Erinnerung bleiben wird. ls

 
Quelle: https://www.wnoz.de/Erinnerungen-an-alte-Zeiten-geweckt-69af9d9f-44f6-404c-933f-7dfe3e9452b4-ds
Ehrungen: Beim Weihnachtssingen im Vöckelsbacher Dorfgemeinschaftshaus haben der Gesangverein Sängerlust und der Sängerkreis Weschnitztal/Überwald einige verdiente Personen ausgezeichnet. Bild: Kopetzky